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Woran kann man erkennen, ob man vielleicht ein Alkoholproblem hat?
Alkoholismus ist ein Wort, welches auch heute noch negativ besetzt ist. Dabei ist Alkoholismus eine anerkannte Krankheit, die jeden treffen kann (die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen bezeichnet Alkoholismus als Krankheit und für die Bundesrepublik Deutschland hat das Bundessozialgericht den Alkoholismus als Krankheit anerkannt).
Allerdings beteiligen sich die Anonymen Alkoholiker nach ihrer Präambel nicht an öffentlichen Auseinandersetzungen über den Alkoholismus.
So wie wir - die Anonymen Alkoholiker - es sehen, kann der Alkoholiker sein Trinken nicht kontrollieren. Er ist vom Alkohol abhängig. Nach unserer Erfahrung ist ein Alkoholiker sowohl körperlich als auch geistig und seelisch krank. Hört er nicht mit dem Trinken, wird sich sein Alkoholismus in der Regel verschlimmern. Nach Meinung der AA kann man Alkoholismus nur zum Stillstand bringen. Dazu gehört totale Abstinenz und die Änderung der Lebensführung im weitesten Sinne - z.B. durch Leben im AA-Programm. Diesen Zustand nennen die Anonymen Alkoholiker Genesung. Verletzt ein genesender Alkoholiker die Abstinenz, fällt er wieder in den Zustand des abhängigen Trinkens zurück.

Ob Sie Alkoholiker sind und ob Ihnen das Programm und die Lebensweise der AA helfen können, müssen Sie selbst entscheiden. Niemand aus der Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker kann Ihnen diese Entscheidung abnehmen.

Hier sind einige der Fragen, die uns gestellt wurden und deren ehrliche Beantwortung uns geholfen hat, unsere Krankheit zu akzeptieren. Mit Hilfe der Gemeinschaft der AA bauten wir unser neues Leben auf.
Fragen
JA NEIN
Haben Sie jemals versucht, für eine Woche oder für einen bestimmten Zeitraum mit dem Trinken aufzuhören?
Haben Sie sich über die Ratschläge anderer geärgert, die Sie veranlassen wollen, mit dem Trinken aufzuhören?
Haben Sie jemals versucht, durch einen Wechsel von einem alkoholischen Getränk zu einem anderen Ihr Trinken unter Kontrolle zu bringen?
Haben Sie während des letzten Jahres Ihren Morgentrunk oder Ihren "Frühschoppen"genommen?
Beneiden Sie Menschen, die trinken können, ohne in Schwierigkeiten zu kommen?
Ist das Trinken für Sie im vergangenen Jahr zu einer nach und nach immer schwerer zu lösenden Frage geworden?
Haben Sie durch Ihr Trinken zu Hause Schwierigkeiten?
Versuchen Sie bei gesellschaftlichen Anlässen einige Gläser "außer der Reihe" zu bekommen, wenn das Angebot an Getränken beschränkt ist?
Sind Sie trotz gegenteiligen Beweises nach wie vor der Meinung, aus eigenem Willen mit dem Trinken aufhören zu können, wenn und wann immer Sie wollen?
Haben Sie durch Ihr Trinken im vergangenen Jahr zeitweise Ihre Arbeit versäumt?
Ist Ihnen während des Trinkens schon mal der "Film gerissen", fehlte Ihnen am Tag danach die Erinnerung an ein paar Stunden?
Hatten Sie jemals das Gefühl, mehr aus Ihrem Leben machen zu können, wenn Sie nicht mehr trinken würden?

Lassen Sie uns noch einmal auf die vorstehenden Fragen und Ihre Antworten zurückkommen. Wir hoffen, Sie haben so ehrlich wie möglich geantwortet. Wie oft mussten Sie das JA ankreuzen? Sollten Sie viermal oder noch öfter mit JA geantwortet haben, scheinen Sie durch Ihr Trinken in einer schwierigen Lage zu sein, die ein schnelles Handeln von Ihnen fordert.

Warum sagen wir das? Weil die Erfahrung vieler Anonymer Alkoholiker uns einige grundsätzliche Erkenntnisse über Wesen und Verhalten des Problem-Trinkers vermittelt hat und weil wir uns selbst und das Alkoholproblem kennen.
Nur Sie allein können sagen, ob Sie Alkoholiker sind und ob die AA etwas für Sie tun können. Sollten Sie darauf mit JA antworten, zeigen wir Ihnen gern, wie wir es geschafft haben, das "erste Glas" stehen zu lassen und mit dem Trinken aufzuhören.
Vielleicht hilft Ihnen für das Verständnis der Krankheit Alkoholismus auch ein "Brief", den uns eine Betroffene einmal geschrieben hat:
Zwischen Gestern und Morgen - von G., einer Alkoholikerin
Dieser Titel ist geklaut von Tucholsky, aber ich finde, wie könnte man das, worum es geht, schöner und treffender beschreiben: HEUTE.
Mir war irgendwann klar geworden, dass ich eigentlich schon sehr lange ein Alkoholproblem habe und meinen Alkoholkonsum nicht mehr im Griff hatte. Der Alkohol hatte Besitz von mir ergriffen und bestimmte über mich und mein Leben. Und er zog mich erbarmungslos immer weiter runter. Mit jedem Tag, mit jedem Schluck. Von Geselligkeit war schon lange keine Spur mehr. Ich isolierte mich von meinem Freundeskreis und trank mich immer tiefer in die Einsamkeit. Nur mit immer größeren Mengen Alkohol konnte ich diese vermeintlich grausame Welt noch ertragen.
Was mir nicht bewusst war, der Alkohol hatte mich schon längst schleichend verändert, meine Psyche, mein Wesen. Ich wurde misstrauisch gegenüber allen Menschen und baute mir meine eigene kleine Welt auf. Und als ich glaubte, den Alkohol am meisten zu brauchen, ließ er mich im Stich. Er gab mir nichts mehr. Er ließ mich fallen und alleine in meinem Elend.
An manchem Abend wenn ich keinen Ausweg mehr sah, betete ich zu Gott, dass er mich sterben lässt. Ich flehte ihn an, dass er mich von diesem Leben befreit, dieses Leben, das eine Säuferin aus mir gemacht hatte. Ich war zu feige es selbst zu tun, mich aus meiner hoffnungslosen Lage davonzustehlen.
Und dann saß ich eines Abends wieder da, völlig verzweifelt, weinend und betrunken vor dem PC. Ich hatte mich noch nicht ganz aufgegeben. Irgendetwas in mir sagte, versuch es. Du hast noch eine Chance.
Ich suchte im Internet nach AA und fand die offizielle Homepage der Anonymen Alkoholiker. Da stand auch eine Telefonnummer. Aber ich schämte mich viel zu sehr so betrunken wie ich war, anzurufen.
Außerdem war ich gar nicht mehr in der Lage noch einigermaßen deutlich zu sprechen. Und was hätte ich da auch sagen sollen?
Guten Abend, hier spricht Frau So-und-so und ich kann nicht mehr aufhören zu trinken? Ich bin betrunken und habe ein Problem? Nein, das war mir alles einfach zu peinlich. Ein wenig Selbstachtung hatte ich mir noch erhalten.
Ich entdeckte den Link (Verweis) auf die AA-Meetings und suchte unter meiner Region nach. Es gab erstaunlich viele in meiner Nähe. Die blanke Angst saß mir plötzlich im Nacken als ich mir vorstellte in ein Meeting zu gehen. Das würde bedeuten, ich gebe zu, Alkoholikerin zu sein. Ich hatte einerseits noch immer die Wahnvorstellung, dass ich vielleicht doch eines Tages wieder normal, kontrolliert trinken könnte und auf der anderen Seite wusste ich, dass ich es ohne fremde Hilfe nicht schaffe vom Alkohol wegzukommen.
Und dann fand ich den Link zu den Online-Meetings. Die Beschreibung passte mir sehr gut weil ich mir davon "absolute" Anonymität versprach. Kein Nachbar, Bekannter oder Arbeitskollege könnte mich hier "entlarven". Obwohl die doch alle längst Bescheid wussten, aber es mir keiner ins Gesicht sagte.
Ich klickte zufällig, obwohl ich inzwischen nicht mehr an Zufälle glaube, auf AA-Only und meldete mich an.
Am nächsten und den darauf folgenden Tagen las ich die Beiträge der Freundinnen und Freunde.
Jeden Abend - und ich stellte fest, ich bin nicht alleine. Ich erkannte mich in vielen Aussagen wieder und mein Leben sah plötzlich gar nicht mehr so hoffnungslos aus. Ich begriff, dass ich krank bin und es keine Sache des Willens ist mit dem Trinken aufzuhören. Das war eine riesige Chance, die sich mir da auf einmal darbot. Eine großartige Gemeinschaft, die Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilt.
Ich lernte, immer nur für Heute, für 24 Stunden. Und ich schaffte es, das erste Glas stehen zu lassen.
Aber auf Dauer trocken bleiben und nüchtern werden kann ich nur, wenn ich auch in ein reales Meeting gehe.
Das sagten die Onlies (die Freunde im Online-Meeting) immer wieder und wieder. Bis ich eines Tages den Mut gefunden hatte und ich mich traute, in ein reales Meeting zu gehen. Ich wusste jetzt dank der Freunde im Online-Meeting, wie AA funktioniert und meine Hemmschwelle war nicht mehr besonders hoch. Im Gegenteil, ich war richtig neugierig geworden. Und es war für mich auch nicht mehr wichtig ob mich jemand kennen könnte. Denn mir war klar geworden, jeder der am AA-Tisch sitzt hat nur den einen Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören und trocken zu bleiben. Und das war auch mein innigster Wunsch. Ich wollte wieder leben.
Letztendlich habe ich es dem Online-Meeting oder besser gesagt dem Meeting aa-only zu verdanken, dass ich den Mut fasste, in ein reales Meeting zu gehen, weil ich durch und mit ihnen erfuhr wie AA funktioniert und was mich erwartet.
Das Online-Meetings nur von jungen Menschen genutzt würden ist ein Gerücht. Es trifft nicht zu, fast alle Altersklassen, wie im realen Meeting eben auch, sind hier vertreten und es ist eine wunderbare Ergänzung zum f2f. Und so Gott will werde ich nächstes Jahr zu meinem ersten DLT (Deutschsprachiges LänderTreffen der Anonymen Alkoholiker)fahren...
Das Wichtigste noch einmal zum Ausdrucken und Nachlesen finden Sie in diesem Info-Flyer:
Info-Flyer 3 "Wenn der Alkohol Probleme macht, dann ist der Alkohol das Problem"
 
Wer dringend sofort Hilfe braucht, wende sich an den Erste-Hilfe-Button
oder an das Meeting aa-only info.aa-only
oder an das Meeting für junge Leute bis 28 Jahren info.aa4young
 
 
 
Last Update 25.11.2014 • info.aa-only
 
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